Aktuelles :: EKvW.dehttp://www.evangelisch-in-westfalen.dedeEvangelische Kirche von Westfalen, LandeskirchenamtMon, 05 Jun 2023 08:13:33 +0200Mon, 05 Jun 2023 08:13:33 +0200TYPO3 EXT:newsnews-2528Fri, 02 Jun 2023 08:21:21 +0200Navid Kermani mit dem protestantischen Hans-Ehrenberg-Preis geehrthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/von-der-freiheit-zu-glauben/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=36ec3019a5d1600fdc2afd19104f4a7eIn einem Festakt in der Christuskirche Bochum hat die Evangelische Kirche am 31. Mai dem Kölner Schriftsteller und Essayisten Navid Kermani den Hans-Ehrenberg-Preis verliehen. „Man könnte meinen, kein anderer der bisherigen Preisträger ist in seiner Biografie auf den ersten Blick weiter von Hans Ehrenberg entfernt als Navid Kermani. Und kaum einer ist ihm näher – in Einstellung, Orientierung und Haltung“, so Bundestagspräsident a.D. Norbert Lammert in seiner Laudatio für „einen guten, lieben Freund.“

Kermani sei „ein frommer Mensch, der zugleich Aufklärer ist.“ Diese Aussage von Gustav Seibt in der Süddeutschen Zeitung, „hätte man ziemlich genauso auch über Hans Ehrenberg treffen können“, so Lammert. Kermanis Anliegen sei es, die Welt in ihrer Ambivalenz, ihrer Widersprüchlichkeit, ihrer Komplexität zu verstehen – „und es müsste eigentlich auch unseres sein.“

Präses Annette Kurschus – wie Navid Kermani in Siegen aufgewachsen – entwarf in ihrer Rede ein wechselseitiges Staunen. Sie bezog sich einerseits auf das – so der Titel des Buches – „ungläubige Staunen“ Kermanis über die spezifisch christliche Liebe, die keinen Unterschied mache und an der Christinnen und Christen zu erkennen seien – und ihr eigenes Staunen darüber, dass Christen von außen tatsächlich so gesehen würden: „Ich will über Ihr Staunen staunen“, so Kurschus, „ich will es glauben und mich davon beflügeln und in die Verantwortung nehmen lassen. Ja, an der Liebe will ich erkannt werden!“

Von einem besonderen Baum erzählte sie, der, behängt mit den Porträts und Namen von jungen iranischen Frauen und Männern, die gegen das Regime protestiert hatten und ermordet worden sind, in der Vorweihnachtszeit in einer westfälischen Stadt aufgestellt war. „Dieser Baum voller Gesichter und Namen ist mir in die Glieder gefahren. Während wir 'Christ ist geboren' singen, erinnern Menschen aus dem Iran an ihre Landsleute, die inhaftiert und gefoltert, erschossen und brutal hingerichtet wurden.“ Eben darin aber erkenne sie, was Christen eigentlich zu Weihnachten feierten: dass die Gewalt „um Gottes und der Menschen willen“ nicht das letzte Wort haben dürfe.  

Navid Kermani mit dem Preis zu ehren, der Hans Ehrenberg erinnert, heißt, die Kunst des dialogischen Denkens zu feiern. Eines mitfühlenden Denkens, jederzeit bereit, dem, der widerspricht, dasselbe Maß an Wahrheit zugute zu halten, das er für sich selber reklamiert, eben deshalb aber jederzeit bereit, gegenüber einem totalitären und fundamentalistischen Denken scharfe Grenzen zu ziehen – so heißt es in der Begründung der Findungskommission für die Ehrung Kermanis. Das Denken im Dialog, das den Widerspruch als kreativ empfindet, habe Navid Kermani mit Hans Ehrenberg gemein.

Im Gespräch mit Norbert Lammert und Prof. Dr. Traugott Jähnichen offenbarte Kermani, er tue sich etwas schwer mit dem Wort ‚Dialog‘. Gefragt, welche Chancen und Herausforderungen er sehe, wenn Menschen unterschiedlicher religiöser Einstellungen miteinander in den Dialog treten, sagte Kermani: „Dialog impliziert immer, einer sei hier und der andere dort. Menschen haben oft viel mehr gemeinsam als sie trenne. Konflikte, so Kermani, entstünden aber gerade dort, „wo man sich am ähnlichsten ist.“

Keine Sorgen mache er sich über die religiösen Institutionen, seien es die des Islams, des Christentums oder des Judentums, so Kermani. „Diese Institutionen sind ja ohnehin zeitgebunden. Vielleicht liegt darin eine Chance, wenn Institutionen an Macht verlieren, dass Menschen noch viel mehr, viel genauer wissen, warum sie einer Religion angehören, weil es keine Selbstverständlichkeit mehr ist, es vielleicht sogar eine mutige Entscheidung ist.“

Sorgen bereite ihm etwas anderes, nämlich, dass das Wissen wegbreche, was Religion überhaupt ist. „Denn wenn kein Wissen mehr da ist von den biblischen Geschichten, von dem, was Religion überhaupt ist, von all dem, was unsere Kultur ausmacht – gerade die deutsche Kultur ist ja zutiefst durchdrungen von religiösen Motiven, von biblischen Motiven – dann nehmen wir künftigen Generationen die Freiheit.“ Denn zur Freiheit zu glauben gehöre auch, dass man überhaupt erstmal wisse, was Glauben ist. „Wenn man es nicht weiß, nehmen wir künftigen Generationen die Freiheit, zwischen Glauben und Nichtglauben zu unterscheiden. Diese Chance, es zu tun oder nicht zu tun, die sollten wir unseren künftigen Generationen schon bieten.“

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AktuellesPräsesInterreligiöser Dialog
news-2529Fri, 02 Jun 2023 07:19:00 +0200Präses Annette Kurschus Schirmherrin der Aktion „Beim Namen nennen“http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/zum-weltfluechtlingstag-2023-wird-die-dortmunder-innenstadt-zum-mahnmal/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=793fca9bc99eecbc513b033b05ba7780Mehr als 51.000 geflüchtete Kinder, Frauen und Männer sind seit 1993 bei ihrem Versuch, nach Europa zu gelangen, gestorben. Die Dunkelziffer wird auf die dreifache Höhe geschätzt. Auf dieses stille, von den Medien nur sporadisch thematisierte Drama auf den Meeren und an den Außengrenzen der Europäischen Union macht das Aktionsbündnis „Beim Namen nennen“ anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni mit aller Vehemenz aufmerksam.

Harte politische Entscheidungen stehen einer legalen europäischen Einreise im Weg und bewirken, dass Menschen, um aus lebensgefährlichen Situationen in den Heimatländern zu fliehen, ihr Leben für eine Flucht aufs Spiel setzen. Sollten sie das rettende Ufer Europas erreichen, warten unwürdige Flüchtlingslager ohne eine angemessene Versorgung auf sie. Gegen diese untragbare Situation und mit klarer Forderung nach sicheren Fluchtwegen setzt sich das Bündnis „Beim Namen nennen“ zur Wehr. Es geht darum, anonyme, auf der Flucht Umgekommene beim Namen zu nennen und auf ihre Geschichten hinzuweisen. Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und EKD-Ratsvorsitzende, betont die Relevanz der Aktion: „Es ist mir eine Ehre, Schirmherrin dieser Initiative zu sein. Sie macht darauf aufmerksam: Jeder einzelne der vielen Toten ist ein unverwechselbarer, einmaliger Mensch, von seinen Eltern beweint, von seinen Kindern vermisst, von seinen Lieben geliebt. Auch wenn die vielen Menschen geflüchtet sind – sie sind nicht flüchtig wie Schall und Rauch. Sie sind keine Nummern. Sie haben in Ewigkeit einen Namen. Jeder Name, der gelesen wird, ist ein Protest gegen ihren bitteren Tod.“

Zum Aktionsbündnis, das in mehr als 17 Städten in Deutschland und der Schweiz aktiv ist, gehören unter anderem die Evangelische Stadtkirche St. Reinoldi, das Diakonische Werk und der Evangelische Kirchenkreis Dortmund. Mit einem Mahnmal der Menschenwürde inmitten der Dortmunder Innenstadt und vielfältigen Aktionen und Veranstaltungen soll die Notwendigkeit von Veränderungen untermauert werden. Alle Veranstaltungen sind eintrittsfrei, Spenden kommen der Dortmunder Hilfsorganisation „Grenzenlose Wärme – Refugee Relief Work e.V.“ sowie dem Partnerprojekt „Collective Aid“ zugute.

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AktuellesFlucht und Asyl
news-2526Thu, 01 Jun 2023 08:44:11 +0200Gemeinsames Nachdenken im Industriemuseum DASA über die künftige Arbeit der Kirchehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/300-zukunftsgestalten-in-dortmund/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7f0803b6b83ecaff1d9bf5c290ce7f08Kreativ sein, sich was trauen, miteinander einfach mal etwas Neues machen: 300 hauptamtlich Mitarbeitende aus allen Bereichen der Evangelischen Kirche von Westfalen, die auch nach 2035 voraussichtlich noch im Dienst sein werden, trafen sich in der Dortmunder DASA, um einen Tag lang miteinander Ideen zu einer kirchlichen Arbeit der Zukunft zu schmieden.

Mit dabei: Pfarrer*innen, Gemeindepädagog*innen, Diakon*innen, Kirchenmusiker*innen und Personen aus dem Lehramt. Und auch künftige Mitarbeitende, Studierende aus entsprechenden Fachrichtungen, waren gekommen. Ihr Motto beim Blick in die Zukunft: ‚Gemeinsam. Kirche. Aufbrechen.‘

In kleinen, offenen Gruppen fanden sich die Teilnehmenden nach der Begrüßung durch die vorbereitende Projektgruppe zusammen und teilten ihre Visionen einer kirchlichen Arbeit von morgen miteinander. Die Band ‚Becks to the future‘ hatte in der inspirierenden Location zuvor für die musikalische Einstimmung gesorgt, die westfälische Präses Annette Kurschus richtete zum Start der Veranstaltung einen motivierenden Impuls an die Zukunftsgestalter*innen.

Nicht alle Vorstellungen und Ideen waren neu, die nach der ersten Runde gesammelt waren, aber alle zeugten von der Lust auf Verändern und Gestalten. Manche Hoffnungen auf gemeinsames Wirken deckten sich, einiges war überraschend, vieles wurde erfreulich klar und konkret benannt. Alle Impulse dienten anschließend als Grundlage für weiteren Absprachen und Ansätze zu konkreten Projektideen.

Bunt und divers soll die Kirche von morgen sein, da waren sich die Frauen und Männer in der DASA einig. Und nur in gutem, vertrauensvollem Miteinander wollen sie ihre künftige Arbeit gestalten, auch darin bestand uneingeschränkter Konsens. Strukturfragen hatten großes Gewicht beim Blick in die Zukunft. So wurden tradierte Formen kirchlichen Lebens deutlich in Frage gestellt. Das Festhalten an alten, parochialen Gemeindegrenzen erschien vielen wenig sinnvoll und erfolgversprechend. Vielmehr war mehrfach von einer „Gehstruktur“ die Rede. Kirche und ihre Vertreter*innen müssten Menschen in diversen, auch jeweils eigenen Umgebungen aufsuchen, statt, wie traditionell vielerorts üblich, deren Besuch zu festgelegten Anlässen an kirchlichen Orten zu erwarten.

Auch einen veränderten Umgang mit Gebäuden und deren Management mahnten die Teilnehmenden des Zukunftsforums an, ebenso wie einen neuen Blick auf kirchliche Verwaltung. Und auch hier wünschten sich viele eine neue Art der Zusammenarbeit, verbunden mit einer fortschreitenden Professionalisierung auf unterschiedlichen Ebenen. Mit einem veränderten professionellen Verständnis geht auch der Blick auf die eigene Aufgabe im Beruf einher. Nicht jeder müsse alles können und tun, so wie es häufig im tradierten Rollenverständnis für Pfarrerinnen und Pfarrer beschrieben werde. Stattdessen postulierten die ‚Zukunft(s)gestalten‘ eine „Gabenorientierung“ im Hinblick auf Aufgaben und Verantwortlichkeit in kirchlichen Körperschaften.

Der Vielfalt dienen könne dabei auch der Fokus auf ehrenamtliches Engagement. Wer sich in kirchlichem Umfeld ehrenamtlich einbringen möchte, der müsse dafür von hauptamtlich Mitarbeitenden befähigt werden. Auch das, so ein Postulat, sei künftig eine wichtige Aufgabe für Pfarrer*innen und andere Verantwortliche in den Gemeinden.

Man dürfe sich getrost, so formulierte es eine Teilnehmerin, auf die Überzeugung verlassen, dass Gott den Rahmen und festen Halt vorgebe. Darin sei Raum für unterschiedliche Formen und jede Menge kreatives Tun.

Dass auch in der realen kirchlichen Alltagswelt immer mehr Räume zum Ausprobieren und Neugestalten entstehen und dabei auch mögliche Fehler eingeräumt werden, das wünschten sich viel derjenigen, die zum gemeinsamen ‚Zukunftsgestalten‘ in die Dortmunder DASA gekommen waren. Präses Annette Kurschus und andere Mitglieder der Kirchenleitung, die als Teilnehmende mitdiskutierten, freute es. Hatte doch die Präses gerade in ihrem Bericht auf der Landessynode „Laboratorien künftiger Kirchlichkeit“ eingefordert und sich „eine Haltung, die experimentierfreudig und dabei fehlerfreundlich ist“ gewünscht.

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AktuellesGemeinden
news-2527Thu, 01 Jun 2023 08:38:53 +0200Wanderausstellung mit Einblicken in die Geschichte der Landeskirche http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/selbststaendig-787570-jahre-evangelische-kirche-von-westfalen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4b4b3d99eb6950e0f57e7d65f80d7e6dZeitgleich zum Start der Landessynode wurde die neue Ausstellung des Landeskirchlichen Archivs, die sich der Geschichte der Evangelischen Kirche von Westfalen widmet, eröffnet. Im Foyer des Landeskirchlichen Archivs am Bethelplatz präsentiert die Ausstellung 78 Jahre kirchlichen Handelns in der Gesellschaft. Sie würdigt die haupt- und ehrenamtlichen Kirchenmitarbeitenden und erklärt historisch gewachsene Strukturen.

Vom 22. Mai bis 30. Juni sind Besucher eingeladen, gemeinsam auf drei Ereignisse zurückzublicken. 1945 begann sich die EKvW zur selbstständigen Landeskirche zu entwickeln, 1948 trat ihre verfassungsgebende Synode als erste Landessynode zusammen und verabschiedete im Jahre 1953 die erste Westfälische Kirchenordnung. Der Titel der Ausstellung sowie der begleitenden Veröffentlichung „selbst.ständig.“ hat dabei eine doppelte Bedeutung: Zum Einen wurde die Evangelische Kirche von Westfalen durch das Lösen von der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union selbstständig, zum Anderen wurde sie selbstständig, da sie sich nun vollständig auf ihre mehr als 400-jährige presbyterial-synodale – ständige – Tradition stützte.

78 Jahre kirchliches Handeln und Leben in der Gesellschaft hat die westfälische Landeskirche hinter sich und durch historische Dokumente sowie persönlichen Eindrücken von Zeitzeugen wird erfahrbar, wie sich die Evangelische Kirche von Westfalen in die kirchlichen Handlungsfelder einbringt, bis in die Gemeinden hineinwirkt und diese unterstützt. Durch die Einbettung in einen historischen Kontext wird erfahrbar, wie gesellschaftliche Veränderungen die Kirche geprägt und verändert haben. Auch heute befindet sich die Landeskirche in einem massiven Umbruch und muss sich strukturellen Veränderungen stellen.

Doch eines war und ist stets so geblieben: Die tragende Säule der Kirche sind die in ihr tätigen Menschen. Diese benennt die Wanderausstellung als ihre Adressaten. Nach der Präsentation im Foyer des Landeskirchlichen Archivs stehen die 18 Roll-Ups allen Interessierten zur kostenlosen Ausleihe zur Verfügung. Die begleitende Veröffentlichung „selbst.ständig. 78/75/70 Jahre Evangelische Kirche von Westfalen“ ist im Luther-Verlag erschienen.

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Aktuelles
news-2525Wed, 31 May 2023 21:10:50 +02009. Evangelischer Kirchentag der westfälischen Gehörlosengemeindenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/wenn-hunderte-haende-sprechen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7c5268469ce6f2d389ac67168cc2d20d… dann ist das ein ganz besonderes Ereignis. Denn so viele Menschen, die die Gebärdensprache verwenden, kommen selten zusammen. Am 4. Juni 2023 feiert die Gehörlosenseelsorge der Evangelischen Kirche von Westfalen den 9. Kirchentag der westfälischen Gehörlosengemeinden. 

Aus ganz Westfalen werden dann Menschen zusammenkommen, die eines gemeinsam haben, ihre Sprache, die Deutsche Gebärdensprache (DGS). Der westfälische Gehörlosenkirchentag hat eine lange Tradition. In der Regel findet er alle 4 Jahre statt. Es ist eine Veranstaltung, die komplett in Gebärdensprache stattfindet. 

In diesem Jahr lautet das Thema: „Gott schenkt Gemeinschaft“. In den Jahren der Pandemie litten gebärdensprachliche Menschen besonders unter den fehlenden Möglichkeiten, sich zu treffen und sich in ihrer Sprache auszutauschen, gebärdensprachliche Gemeinschaft zu erleben. Darum wird in diesem Jahr die Gemeinschaft thematisiert.

Ort des Kirchentages ist schon seit 2014 die Stadthalle in Kamen. Denn sie ist zentral genug, damit Menschen aus ganz Westfalen sie erreichen können. 

Die Eröffnungsveranstaltung beginnt um 10.15 Uhr und führt in das Thema ein. Im offenen Programm zwischen 11 und 15 Uhr greifen Infostände aus verschiedenen Bereichen das Thema des Kirchentages auf. Gemeinschaft zwischen Hörenden und Gehörlosen, Jung und Alt, Gemeinschaft mit Geflüchteten, christliche Gemeinschaft international und einiges mehr. In der Zeit wird auch ein Kreativprogramm angeboten, das vom Team der Bunten Kirche in Gebärdensprache durchgeführt wird. 

Am Ende des Kirchentags feiern wir einen Abschlussgottesdienst mit Abendmahl, was auch ein Zeichen der Gemeinschaft ist, der Gemeinschaft, die Gott uns schenkt. 

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den Beauftragten für Gehörlosenseelsorge in der EKvW, Pfarrer Christian Schröder.

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AktuellesTermine
news-2523Thu, 25 May 2023 12:47:32 +0200Westfälische Präses warnt zu Pfingsten vor Wahrheitswut und fanatischem Fundamentalismushttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/keine-wahrheit-ohne-liebe/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=dadd37a1df48a9edb7a1ce440099f892MedienInfo 19/2023

Zu Pfingsten erinnert die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW), Annette Kurschus, die auch Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, daran, dass es keine Wahrheit ohne Liebe gibt: „Lieblose Wahrheit ist Rechthaberei, schlimmstenfalls wird sie zu fanatischem Fundamentalismus“, so Kurschus in ihrer Pfingstbotschaft.

In Zeiten von Fakenews und Propaganda im Kriegsgeschehen habe die Lüge Hochkonjunktur. „Falschnachrichten werden genüsslich verbreitet. So manches Gerücht mutiert unversehens zur festen Überzeugung. Eine Lüge muss möglichst frech sein, dann gewinnt sie fanatisch überzeugte Leute, die ganze Stadien füllen.“ Demgegenüber stehe zugleich aber auch eine „beängstigend autoritäre Wahrheitswut“, so Kurschus. „Statt unterschiedliche Meinungen auszutauschen, haut man dem anderen die Wahrheit um die Ohren.“

In der biblischen Pfingstgeschichte aus der Apostelgeschichte (Kapitel 2, Verse 1 bis 13), an die Christinnen und Christen am Sonntag und Montag in zahlreichen Gottesdiensten erinnern, wirke dagegen ein „Geist der Wahrheit“. „Pfingsten muss ohne Christkind und Krippe auskommen, ohne Osterkerze und Ostereier, ohne Geschenke. Pfingsten hat nur den Heiligen Geist. Jesus nennt ihn den ‚Geist der Wahrheit‘.“ Dieser Geist könnte gegenwärtig ein kostbares Geschenk sein, der nicht nach richtig oder falsch trenne, sondern Menschen unterschiedlicher Nationalitäten, Religionen und Generationen miteinander verbindet. „Das ist ein Gottesgeschenk: Wenn ich so rede, dass, wer mich hört, empfindet: ‚Die spricht meine Sprache‘, ‚Die trifft mich ins Herz‘. Solche Wahrheit ist nicht unfehlbar und nicht irrtumsfrei. Im Gegenteil. Wer im Geist der Wahrheit redet, wird Irrtümer und Fehler zulassen,“ so die Ratsvorsitzende. „Es gibt keine Wahrheit ohne Liebe. Wenn Wahrheit tötet, dann ist sie keine. Jesus hat gesagt: „Die Wahrheit wird euch frei machen.“

Pfingsten ist das „Fest des Heiligen Geistes“ und nach Weihnachten und Ostern das dritte Hauptfest des Kirchenjahres. In diesem Jahr wird Pfingsten am 28./29. Mai gefeiert. Der Name geht auf das griechische Wort „pentekoste“ (der fünfzigste) zurück, weil das Pfingstfest seit Ende des vierten Jahrhunderts 50 Tage nach Ostern gefeiert wird. In Erinnerung an die Ausgießung des Heiligen Geistes wird Pfingsten auch als „Geburtstag der Kirche“ und Beginn der weltweiten Mission verstanden

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AktuellesGemeindenMedien
news-2522Wed, 24 May 2023 15:25:23 +0200Landessynode endet mit Beschlüssen zu rechtlichen und ethischen Themenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/klimaschutz-fluechtlingshilfe-und-personalentwicklung/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=d96d66a0db4cf268214afad89fd9efecSynodeAKTUELL Nr. 5/2023

Nach vier Tagen intensiver Beratungen, gemeinsamen Andachten und vielfältigem informellem Austausch ging in Bielefeld die diesjährige Frühjahrstagung der westfälischen Landessynode zu Ende. Das oberste Beschlussgremium der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW), zu dem 191 Synodale aus allen 26 westfälischen Kirchenkreisen gehören, tagte vom 21. – 24. Mai im Betheler Tagungszentrum Assapheum.

Nach einem gemeinsamen Gottesdienst und Grußworten aus Politik und Schwesterkirchen, in denen die Vertreter*innen aus Land, Bezirk und Stadt die gesellschaftliche Bedeutung der Evangelischen Kirche hervorhoben, stand am ersten Sitzungstag der mündliche Bericht der Präses der EKvW, Annette Kurschus, im Mittelpunkt. Die leitende Theologin der westfälischen Kirche, die auch Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, richtete ihren Blick dabei vor allem auf Herausforderungen, denen sich die Kirche in Zukunft zu stellen hat. Die reichen von der Haushaltskonsolidierung über die abnehmende Zahl von Mitarbeitenden und Mitgliedern, bis zum Klimaschutz und dem Schutz vor sexualisierter Gewalt.

Annette Kurschus hob den Einsatz unzähliger Haupt- und Ehrenamtlicher hervor, die unermüdlich um Problemlösung bemüht seien. Und sie wünschte sich in ihrer Kirche viele Orte als Laboratorien künftiger Kirchlichkeit. „Wir brauchen eine Haltung, die experimentierfreudig und dabei fehlerfreundlich ist“, so die Präses. Bei vielen Themen müsse die Devise lauten: „Einfach machen!“ Das bedeute jedoch nicht, „aktionistisch drauflos wurschteln, ohne Konzept, ohne Sinn und Verstand.“

Im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine forderte die Präses verstärkte Bemühungen um einen Waffenstillstand. Die Zeit sei reif, moralisch-gesinnungsethische und völkerrechtliche Maximalforderungen hintanzustellen und nach den Bedingungen, den Kompromissen und den Kosten eines Waffenstillstands zu fragen, so Kurschus in ihrem Bericht. Besorgt zeigte sie sich über neue Entwicklungen in der europäischen Flüchtlingspolitik. „Wir müssen höchst alarmiert sein, wenn rechtsstaatliche Prinzipien und Menschenrechte so ausgehöhlt zu werden drohen, dass sie keine mehr sind“, mahnte sie. Auch zur Frage der Ablösung von Staatsleistungen bezog die westfälische Präses klar Stellung und signalisierte Kooperationsbereitschaft: „Kurzum: Wir wollen raus aus den Staatsleistungen.“

In den Folgetagen bereiteten unterschiedliche Tagungsausschüsse Beschlussvorlagen vor, die anschließend im Plenum zur Abstimmung kamen. So unterstrich die Synode die nachhaltigen Bemühungen kirchlicher Körperschaften und Einrichtungen zum Klimaschutz. Sie dankte dem Klimabüro der EKvW für seine engagierte Arbeit bei der Umsetzung des Klimaschutzgesetzes der Kirche. Und sie ermutigte alle westfälischen Kirchengemeinden und Kirchenkreise, die dort vorhandene Fachkompetenz zu nutzen.

Beschlossen wurde auch, sich weiterhin für eine bessere Integration von Geflüchteten einzusetzen. Die Synode wandte sich zudem gegen eine Verschärfung des Abschieberechts und machte sich die Forderung des Deutschen Städtetages zu eigen, Geflüchteten schneller einen Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen hatte in seinem Grußwort auf diese Forderung hingewiesen.

Zur Frage des assistierten Suizids verabschiedete die westfälische Synode ein differenziertes Positionspapier. Das unterstreicht die Notwendigkeit einer wirksamen Suizidprävention, ohne die eine gesetzliche Neuregelung des assistierten Suizids abzulehnen sei. Jeder einzelnen Person, so heißt es, stehe es in seiner Freiheit und Würde zu, sein Leben und Sterben zu bewerten. Suizidhilfe, die aus bloßem Gewinnstreben in anpreisender Weise für ihre Dienstleistung wirbt und damit auf die autonome Willensentscheidung der Suizidwilligen Einfluss zu nehmen sucht, lehnt das Papier ab.

Beschlossen wurden zudem Änderungen einzelner Kirchengesetze, beispielsweise für das Friedhofswesen. Nicht einigen konnte sich die Versammlung auf die Aufhebung der Altersgrenze von 75 Jahren für Mitglieder in kirchlichen Leitungsgremien.

Präsentiert wurde der Synode der erste Ehrenamtsbericht der EKvW. Er gab Einblick in das vielfältige Engagement in kirchlichen Einrichtungen und Diensten und beschrieb Voraussetzungen für modernes, erfüllendes und gewinnbringendes Ehrenamt. Der Personalbericht der Landeskirche informierte die Synodalen über Situation und Perspektiven der hauptamtlich Mitarbeitenden im Bereich der Evangelischen Kirche von Westfalen. Mehr als 24.000 Frauen und Männer in unterschiedlichen Professionen sind in der EKvW beschäftigt.

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AktuellesLandessynode 2023
news-2521Tue, 23 May 2023 11:30:08 +0200Personalbericht 2023 vorgelegt / Über 24.000 Beschäftigte in unterschiedlichen Berufen http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/interprofessionelle-teams-gewinnen-an-akzeptanz/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=6e14bb0332cf5e36e5cb70f3d1195272SynodeAKTUELL Nr. 4/2023

„Es sind vor allem die Menschen, die der Kirche Jesu Christi Gesicht und Stimme geben. Es sind Menschen, die Kirche verkörpern und mit Leben füllen“:

Unter diesem Motto steht der aktuelle Personalbericht für die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW), den Oberkirchenrätin Katrin Göckenjan-Wessel als verantwortliche Personaldezernentin am Montag (22. Mai) auf der westfälischen Landessynode präsentierte. Erstmalig nimmt der Bericht alle Beschäftigten der Landeskirche in den Blick. Und das sind immerhin 24.231 Mitarbeitende in vielfältigen Berufen, Aufgaben und Funktionen auf allen Ebenen der EKvW – von der Kirchengemeinde bis zur Landeskirche mit ihren Einrichtungen und Diensten. 

Die gute Nachricht vorweg: Schon nach zwei Jahren gewinnen die Konzeption und Erfahrungen der Interprofessionellen Teams im pastoralen Dienst (IPTs) zunehmend an Akzeptanz in den Kirchenkreisen: „Vor allem jüngere Leute auf dem Weg in den Pfarrberuf und andere kirchliche Berufe fragen nach Teamarbeit“, so Göckenjan-Wessel. „Für sie ist es eine gute Möglichkeit, gemeinsam kreativ, professionell und verantwortlich zu arbeiten und Arbeit auch begrenzen zu können. Wir sehen auch: Es gilt, die Kultur der Interprofessionellen Teams weiter zu erforschen, zu entwickeln, zu lernen und zu ordnen.“ Gab es bis zum Abschluss der Projektphase im Jahr 2021 16 Stellen für Mitarbeitende anderer Berufsgruppen in Interprofessionellen Teams, sind es mittlerweile mehr als 60 in nahezu allen westfälischen Kirchenkreisen. 

Der Blick auf die Pfarrstellenentwicklung zeigt allerdings die Notwendigkeit gut funktionierender IPTs: Denn gibt es heute noch rund 1.400 Pfarrerinnen und Pfarrer, werden es – so die Prognose – 2045 nur noch rund 500 sein. Damit verändert sich auch der so genannte „Pfarrstellenschlüssel“, also das Verhältnis von Kirchenmitgliedern zu Pfarrstellen: Kommen bis Ende 2025 noch 3.000 Gemeinde-mitglieder auf eine volle Pfarrstelle, werden es bis Ende 2030  4.000, bis Ende 2035 sogar 5.000 sein. 

Stichwort Prädikantendienst: Im „Dienst der Verkündigung und Sakramentsverwaltung durch Gemeindeglieder“ sind derzeit 714 Personen tätig: 124 Diakoninnen und Diakone, 36 Religionslehrer und -lehrerinnen sowie 554 Menschen, die nicht in einem Beschäftigungsverhältnis zur Kirche stehen. Sie sind durch den Fachbereich Gottesdienst und Kirchenmusik im Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung (IAFW) ausgebildet und durch das Landeskirchenamt offiziell für ihren Dienst beauftragt.         
Außerdem greift der aktuelle Personalbericht zum ersten Mal auch besondere Themen auf, darunter das Thema Nachwuchsgewinnung, die Arbeit im IAFW sowie den ersten Gleichstellungsplan der EKvW für die landeskirchlichen Einrichtungen und das Landeskirchenamt (2022-2025).  
Zum Personalbericht als pdf / Weitere Infos unter www.landessynode.de
 

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AktuellesLandessynode 2023Medien
news-2520Tue, 23 May 2023 10:43:13 +0200Westfälische Kirche stellt ihren ersten Ehrenamtsbericht vorhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/augenmerk-fuer-das-ehrenamt/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=ed03b4d66436d6b0d1737c43970b0e5aSynodeAKTUELL Nr. 3/2023

An Christi Himmelfahrt wurde das Ehrenamt erfunden. So jedenfalls deutete es Pfarrer Hansjörg Federmann, im Bielefelder Landeskirchenamt zuständig für Fundraising und Mitgliederbindung.

Er stellte bei der Tagung der westfälischen Landessynode den ersten Ehrenamtsbericht für die Evangelische Kirche von Westfalen vor. Denn angesichts seiner bevorstehenden Himmelfahrt habe Christus die verbleibenden Jünger aufgefordert, in seinem Sinne zu heilen, zu predigen und für die Menschen da zu sein.

Ehrenamt, das machte Hansjörg Federmann deutlich, hat für die evangelische Kirche eine wichtige Bedeutung. Schon auf ihrer Tagung im Jahr 2021 hatte deshalb die Synode der westfälischen Landeskirche den Beschluss zu einem Konzept unter dem Titel ‚Ehrenamt mit starken Perspektiven‘ gefasst. In dessen Folge entstanden der jetzt vorliegende Bericht, aber auch das landeskirchliche ‚Kompetenzzentrum Ehrenamt‘, das im Oktober vergangenen Jahres seine Arbeit aufnahm. Und so bedankte sich auch Oberkirchenrätin Katrin Göckenjan-Wessel bei den Synodalen, dass sie den ehrenamtlich Tätigen in Gemeinden und kirchlichen Einrichtungen kontinuierlich eine so große Aufmerksamkeit zumessen würden.

Referent Federmann machte klar, dass ehrenamtliches Engagement generell in Deutschland bedeutsam und beliebt ist. 40 Prozent aller Deutschen, so weist es der Deutsche Freiwilligensurvey aus, engagieren sich ehrenamtlich – in Sportvereinen, Chören, Elternräten, politischen Parteien und Initiativen, in sozialen Einrichtungen oder in der Flüchtlingshilfe, und auch in Kirchen und kirchlichen Diensten. Bei Menschen evangelischer Prägung ist der Bevölkerungsanteil der Ehrenamtlichen sogar noch höher; hier beträgt er 46 Prozent. Allerdings: die meisten der evangelischen Freiwilligen setzen sich in nicht-kirchlichen Organisationen ein. Hier, so Hansjörg Federmann, bestehe für kirchliche Angebote demnach ein Potenzial, das es zu nutzen lohne.

Doch schon jetzt, so ergab die Erhebung zum Ehrenamtsbericht, engagieren sich mehr als 70.000 Menschen ehrenamtlich in irgendeiner Einrichtung oder einem Dienst innerhalb der westfälischen Landeskirche. Sie investieren durchschnittlich 22 Stunden im Monat für ihren freiwilligen Einsatz. „Da packen viele Menschen an“, so Federmann, sei es als Prädikantin oder Prädikant, im Besuchsdienst einer Gemeinde, einer Selbsthilfegruppe oder in der Gemeindeleitung eines Presbyteriums.
Wichtig, darauf weist der Ehrenamtsbericht genau wie andere Studien zu dem Phänomen hin, sei die strukturelle Unterscheidung zwischen haupt- und ehrenamtlichem Engagement. „Ehrenamtliche sind kein Personal“, machte Hansjörg Federmann klar. Sie übernehmen freiwillig Verantwortung in anderer Form und müssen in ihnen angemessener Weise begleitet werden.

In klassischen Feldern kirchlichen Ehrenamts, so zeigen es die Auswertungen des Berichts, sei die Zahl der Mitwirkenden in den zurückliegenden Coronajahren merklich zurückgegangen. Doch auch schon in den Jahren zuvor habe die Beteiligung in Gemeindegruppen, Chören und anderen lokalen Kirchenbezügen abgenommen.

Das Engagement aber, das in manchen Kirchengemeinden abnehme, tauche in anderen Aufgabenfeldern und -formen wieder auf. Das Ehrenamt, so einer der Schlüsse aus dem Bericht, gewinnt, wenn Menschen die Möglichkeit finden, sich nicht nur traditionell ortsnah, sondern regional themenbezogen engagieren können. Dann suchen und finden sie ein Betätigungsfeld, das ihnen persönlich nahe ist und dem sie sich inhaltlich zuordnen mögen.

Überhaupt spielen Spaß und Freude am Einsatz eine wichtige Rolle. Dass der Einsatz Spaß macht, wurde von den Frauen und Männern, die für die Erhebung des Berichts befragt wurden, als wichtige Motivation für ihren Dienst genannt. Wichtig ist zudem die Möglichkeit, mit anderen zusammenwirken zu können, das Gefühl, etwas bewegen und die Gesellschaft positiv mitgestalten zu können und die Verantwortung, als Christ Sinnvolles beizutragen.

Befragt wurden im Rahmen der Erhebung Vertreterinnen und Vertreter aus drei unterschiedlichen Einsatzbereichen: Presbyter/innen, freiwillig Mitarbeitende in der Flüchtlingshilfe und Prädikant/inn/en.

Die meisten von ihnen fühlen sich in ihren ehrenamtlichen Aufgaben wohl. Sie fühlen sich gut informiert, wertgeschätzt und gut in ihrem Einsatz begleitet. Differenzierte Begleitung und zielgenaue Schulungen zählen grundsätzlich zu wesentlichen Voraussetzungen für gelingendes ehrenamtliches Engagement.

Doch es gibt auch „Spaßbremsen“ im Ehrenamt, machte Hansjörg Federmann klar. Ehrenamtliche Arbeit, so zeigt der Bericht, kommt dann an seine Grenzen, wenn Ehrenamtliche sich zeitlich, emotional oder fachlich überlastet fühlen. Auch das ist bei 20 Prozent der Befragten zu finden. Sie muten sich in der übernommenen Aufgabe zu viel zu oder finden, ihnen würden zu viel Arbeit oder Verantwortung aufgeladen. Auch die mangelhafte Zusammenarbeit mit kirchlichen Verwaltungen beklagen einige, insbesondere aus der Arbeit in Presbyterien.

So kommt der Bericht zu dem Ergebnis, dass Leitungsstrukturen und auch Belastungsgrenzen vielerorts hinterfragt werden müssten. Auch ist hie und da eine bessere Schulung und Unterstützung für Ehrenamtliche nötig, um ihre Aufgaben weiterhin attraktiv und effektiv zu gestalten.

Wichtig, um das große Potenzial ehrenamtlichen Engagements auch in Zukunft zu heben, sei weiterhin die Orientierung an den Interessen und Bedürfnissen derer, die sich gerne einsetzen möchten. Das bedarf eines Abgleichs mit traditionellen Aufgaben, die gemeinhin von ehrenamtlich Mitwirkenden übernommen wurden. Und auch der Zeitfaktor, so machte Hanjörg Federmann deutlich, spiele eine Rolle. Ehrenamtliche Arbeit müsse sich an den individuellen Möglichkeiten und Bereitschaften der aktiven Menschen orientieren.

Als Folge des Berichts skizzierte Federmann die Befassung mit der Frage, welche Rolle das Ehrenamt grundsätzlich für die Zukunft der Kirche spiele, einer Kirche in möglicherweise grundlegend neuer Form und Gestalt. Dies auch vor dem Hintergrund, dass der überwiegende Teil der aktuell ehrenamtlich Tätigen im kirchlichen Kontext Frauen und Männer mit Hochschulabschluss seien, was zu einer Verengung des Aufgabenangebots beitrage. Und auch die Frage, welche Hindernisse künftig dem freiwilligen Einsatz im Wege stehen, müsse weiter intensiv beleuchtet werden.

Erste Ansätze konnten Federmann und Mitarbeitende aus dem Kompetenzzentrum Ehrenamt der Synode bereits vorstellen: den Aufbau einer gezielten Ehrenamtskoordination, die zur Zufriedenheit im ehrenamtlichen Einsatz beitragen soll, und die Entwicklung der Plattform ‚Presbypedia‘, die Presbyterinnen und Presbyter zur digitalen Schulung und zum Online-Austausch nutzen können.

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AktuellesLandessynode 2023Medien
news-2519Mon, 22 May 2023 14:25:58 +0200Westfälische Präses fordert „Laboratorien künftiger Kirchlichkeit“http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/zeitansage-einfach-machen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=dde6823b2e93e516367d96c874b365d6SynodeAKTUELL Nr. 2/2023

„Einfach ist hier nichts.“ Das war das Resümee, zu dem die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, bei der kürzlich zu Ende gegangenen landeskirchlichen Visitation im Evangelischen Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid gekommen war. Den Rückblick auf den mehrtägigen Besuch kirchlicher Arbeit im Ruhrgebiet stellte die Präses ihrem Bericht voran, mit dem der erste Sitzungstag auf der Frühjahrstagung der westfälischen Landessynode begann. Vier Tage lang beraten 191 Synodale aus ganz Westfalen in Bielefeld über Themen aus Kirche und Gesellschaft.

„Einfach ist hier nichts.“ Das Kurzresümee erwies sich für alle Themenfelder, die Annette Kurschus in ihrem umfänglichen Präsesbericht ansprach, als zutreffend. Für Christinnen und Christen gelte es, in einer Welt voller Widersprüche mündig und erwachsen zu werden, in der Nachfolge Christi „mutig etwas zu wagen, mit Kopf und Herz etwas zu riskieren – auch und gerade dann, wenn der Ausgang noch nicht zweifelsfrei abzusehen und der Erfolg keineswegs sicher ist“, sagte die Präses.

Sie erinnerte an die biblische Erzählung von Christi Himmelfahrt. Darin seien die Jünger, gelähmt vom Schreck, dass ihnen Jesus abhandengekommen war, von zwei Engeln ermahnt worden: „Was steht ihr da und starrt zum Himmel?“ Damit, so die Präses sei wohl gemeint gewesen: „Verliert euch nicht in himmlischen Spekulationen … beamt euch nicht weg in ein geistliches Wolkenkuckucksheim! Schaut darauf, was hier und jetzt dran ist!“

Und Probleme, so beschrieb es die Präses, gebe es derzeit in der westfälischen Kirche mehr als genug. Angefangen bei der notwendigen Konsolidierung von Haushalten über die abnehmende Zahl von Mitarbeitenden und Mitgliedern, die Reduzierung bzw. Sanierung des Gebäudebestands bis zu Digitalisierung, Klimaschutz, dem Schutz vor sexualisierter Gewalt und vielem mehr. Kurschus betonte hier die Genauigkeit der Sprache: „Wir könnten, wir sollten, wir müssten – all das wird nicht reichen. Nein, wir müssen!“ Neben den kircheneigenen Problemen ständen ebenso prominente Fragen der Gesellschaft: „Die Friedensfrage, die Klimafrage, die soziale Frage, die Bildungsfrage, die Demokratiefrage, die Fragen nach Flucht und Migration, nach Aufnahme und Willkommen.“

Annette Kurschus hob in diesen Zusammenhängen den Einsatz unzähliger Haupt- und Ehrenamtlicher in der westfälischen Kirche hervor, die unermüdlich um Problemlösung bemüht seien. Und sie verwies auf die Zusage Gottes bei allen Aufgaben und anstehenden Problemen: „Ich bin bei euch. Ich lasse euch nicht im Stich.“ Und: „Ich selbst bin es, der die Kirche erhält.“

Gerade bei ihren Besuchen in Gelsenkirchen und Wattenscheid habe sie viele engagierte Menschen erlebt, die aktiv geworden seien, ohne der Versuchung zu erliegen, kleine Versuche und Initiativen zu verachten. Die Devise laute: „Einfach machen!“ Das aber, so die Präses, bedeute nicht, „aktionistisch drauflos wurschteln, ohne Konzept, ohne Sinn und Verstand.“ Vielmehr beinhalte diese Haltung jene Beherztheit, die das Halbfertige akzeptiere und nicht abwarte, bis alles von A bis Z ausbuchstabiert sei.

Nach wie vor, so Kurschus, könne sich die Kirche sehen lassen mit ihrer sozialdiakonischen Arbeit, auch mit den zahlreichen Initiativen zum Schutz und zur Unterstützung von Menschen mit Migrationsgeschichte. Solche sozialdiakonische Arbeit müsse einhergehen mit einer klaren Haltung gegenüber der Politik. „Denn die Worte und Kräfte und Maßnahmen in Europa, die sich gegen Flüchtende richten, werden zunehmend stärker und rauer“, beklagt die Präses. Mit manchen geplanten Härten lege Politik Flüchtlingsschutz zunehmend als Schutz vor Flüchtlingen aus. Bei allem Verständnis für das Konfliktpotential, das die Aufnahme von Geflüchteten berge, auch für die Probleme der Städte, denen es an Geld und Plätzen fehle und auch angesichts der Tatsache, dass Zuwanderung demokratieverträglich zu gestalten sei, müsse die Kirche klar Stellung beziehen: „Wir müssen höchst alarmiert sein, wenn rechtsstaatliche Prinzipien und Menschenrechte so ausgehöhlt zu werden drohen, dass sie keine mehr sind“, postulierte Annette Kurschus. „In Europa gilt die Stärke des Rechts, nicht das Recht des Stärkeren. Das muss so bleiben.“ Die Kirchen seien starke Partnerinnen für die Verantwortlichen in der Politik, die sich für eine humane Flüchtlingspolitik einsetzten.

Einfach sei es, wie in all den anderen Problemfeldern, auch nicht, wenn es um die Haltung in Bezug auf den Krieg in der Ukraine gehe. Seit Beginn des russischen Überfalls sei es ihr ein Anliegen, die ethische Zumutung zu beschreiben, die damit aufgenötigt sei. „Wir müssen zwischen lauter schlechten Möglichkeiten das kleinere Übel suchen“, beschrieb Annette Kurschus das Ringen um Einschätzungen. „Klar ist: Christen können nur gegen den Krieg sein.“ Doch wie dieser zu verhindern oder zu beenden sei, sei weit weniger klar. „Daher wiederhole ich auch heute: Ich weigere mich, Jesus einseitig für oder gegen Waffenlieferungen, für oder gegen Pazifismus in Anspruch zu nehmen“, bekräftigte die Präses. Sie weigere sich, „das mühsame Ringen mit Argumenten und dem eigenen Gewissen durch schmissige Bibelzitate abzukürzen.“

Dass Deutschland die Ukraine militärisch unterstütze, halte sie für ethisch vertretbar, sagte Annette Kurschus. Man dürfe jedoch aus christlicher Sicht ein Ende des Krieges nicht aus den Augen verlieren. Die Zeit sei reif, moralisch-gesinnungsethische und völkerrechtliche Maximalforderungen hintanzustellen. „Die Zeit ist auch reif, nach den Bedingungen, den Kompromissen und den Kosten eines Waffenstillstands zu fragen und diese Frage ins Zentrum aller Überlegungen zu stellen“, postulierte die Präses. „Darin liegt die Freiheit des Evangeliums: Sie zeigt uns, dass das Gesetz, das Leben will, nicht den Tod bringen darf.“ Man werde nach Kompromissen suchen müssen und dabei unangenehme Fragen zu diskutieren haben: „Was ist die Freiheit wert, was ist uns die Freiheit wert? Konkret heißt das: Welche Sicherheitsgarantien sind wir bereit zu leisten? Diese Fragen müssen zeitnah politisch geklärt werden, damit es möglichst bald zu einem Waffenstillstand kommen kann“, so Kurschus.

In Bezug auf die schwindende Mitgliederzahl in der Evangelischen Kirche beschrieb Annette Kurschus unterschiedliche Impulse: „die Kränkung, alleingelassen zu werden. Das Gefühl, die eigene Anstrengung sei vergeblich. Die Sorge, dass unsere Einnahmen nicht mehr tragen – und auch nicht das Gute, das wir damit tun.“ Da sei es gut, sich Zeit zu nehmen: um genau hinzusehen und hinzuhören, um sorgfältig nachzudenken und aufmerksam nachzufragen. Das, so die Präses, habe die westfälische Kirche getan und in einem repräsentativen Monitoring Menschen befragt, die aus der Kirche ausgetreten seien. Dabei sei eindeutig bestätigt worden: Gottesbeziehung und Kirchenbindung seien nicht kongruent zur Mitgliedschaft. „Es gibt Kirchenmitglieder, die keinerlei Bezug zum Glauben haben – und Ausgetretene, die sich sehr wohl als gläubig bezeichnen“, berichtete die Präses. Sämtliche landeskirchlichen Ausschüsse würden sich mit den Ergebnissen der Erhebung befassen.

Annette Kurschus wandte sich gegen eine Form von „Schrumpfungskitsch“, der behaupte, Kirche könne mit weniger Mitgliedern wahrhaftiger, inniger, womöglich gar frömmer werden. Auch eine „vorauseilende Selbstverzwergung“ sehe sie nicht. Vielmehr werde jede und jeder, der oder die austrete, der Kirche fehlen, nicht nur, weil das Geld der Kirchensteuer abgehe und die Arbeit mühsamer und anstrengender werde, wo Kräfte fehlten. „Dennoch – und jetzt erst recht! – haben wir weiterhin die Aufgabe, das nahe herbeigekommene Reich Gottes in die Welt zu tragen“, stellte Kurschus klar.

Auch in Bezug auf die häufig diskutierte Befassung mit dem möglichen Wegfall tradierter ‚Staatsleistungen‘ gelte: „Einfach ist das nicht!“ Die Gespräche unter Federführung des Bundesinnenministeriums seien vertrauensvoll, berichtete die Präses, doch die Modalitäten seien kompliziert und die Einigung letztlich Sache der Länder. Von Seiten der Evangelischen Kirche stellte Annette Kurschus klar: „Wir Kirchen haben uns bereiterklärt, konstruktiv an der Ablösung der Staatsleistungen mitzuwirken. Dazu stehen wir.“ Ihr Fazit: „Kurzum: Wir wollen raus aus den Staatsleistungen.“

Auf vielen Ebenen gestalte man zurzeit in der Kirche Verlust und Verzicht, sagte die Präses. Dennoch werde die Kirche gerade in immer rauer und unübersichtlicher werdenden Zeiten an vielen Stellen der Gesellschaft unverzichtbar, zudem ergäben sich immer mehr Kooperationen. „Verlässlich da sein als Stütze für Zivilgesellschaft und Demokratie: Darauf kommt es an, mehr denn je“, zeigte sich die westfälische Präses überzeugt.

Annette Kurschus wünschte sich immer mehr Orte als Laboratorien künftiger Kirchlichkeit. „Wir brauchen eine Haltung, die experimentierfreudig und dabei fehlerfreundlich ist“, sagte die Präses, „frei von der unseligen Leier: früher war alles besser.“ Ihre Zeitansage auf der Synodentagung: Einfach machen! „Wir packen es an mit der Kraft, die in den Schwachen mächtig ist. Diese Kraft kommt von Gott, und sie hat Gottes Verheißung.“

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AktuellesPräsesLandessynode 2023
news-2517Mon, 22 May 2023 07:12:36 +0200Grüße zu Beginn von Landesregierung, Stadt und Partnerkirchenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/landessynode-startete-mit-gottesdienst/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=65707e7f009cfb06ae6cc643f5827a83Synode Aktuell Nr. 1/2023

Mit einem gemeinsamen Eröffnungsgottesdienst in der Zionskirche in Bielefeld-Bethel startete am Sonntagnachmittag die diesjährige Frühjahrstagung der Landessynode in der Evangelischen Kirche von Westfalen.

191 Mitglieder der Synode, davon 164 stimmberechtigte und 27 Mitglieder mit beratender Funktion, sind eingeladen, miteinander über Themen mit kirchlichem Bezug zu diskutieren, über Vorlagen zu beraten und Entschlüsse zu treffen. Dabei geht es um kirchenrechtliche Fragen, Beratungen zu Strukturthemen, aber auch Probleme mit gesamtgesellschaftlicher und politischer Dimension.

Der Gottesdienst zur Eröffnung wurde schwerpunktmäßig gestaltet von Vertreterinnen und Vertretern des Evangelischen Kirchenkreises Vlotho. In ihrer Predigt erinnerte Superintendentin Dorothea Goudefroy an die „schlaffe und glaubensarme“ Gesellschaft, von der im 1. Buch Samuel erzählt wird. In deren Kulturbetrieb sei eine echte Begegnung von Gott und Mensch selten gewesen. Aber damals wie heute, so die Superintendentin, sei noch nicht alles zu Ende. „Die Lampe Gottes leuchtet noch, wie funzelig auch immer, in unsere unheilvolle, komplexe, selbstvergessene, sehnsüchtige Welt hinein.“ Gott spreche heute mithilfe unterschiedlicher Menschen, auf zeitgemäße Weise.  „Das Hinhören braucht Aufmerksamkeit, manches Mal einen Hinweis“, so Goudefroy.

Die anschließende abendliche Plenumssitzung des obersten Entscheidungsgremiums der Evangelischen Kirche von Westfalen, zu dem 26 Kirchenkreise gehören, stand im Zeichen anwesender Gäste aus Land, Stadt und Partnerkirchen. So überbrachte der Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, lnternationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei, Nathanael Liminski, die Grüße des Landes. Der Minister hob die Bedeutung der Kirche für die Gesellschaft hervor. Dabei verwies er auf die vielfältige soziale Verantwortung, die Kirche und Diakonie übernähmen. Als anschauliches Beispiel nannte Liminski seine Erfahrung mit spontaner Hilfe, die die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel für behinderte Kinder und Jugendliche aus der Ukraine übernommen haben. Aber auch im Bildungs- und Kulturbereich, in der Integrationsarbeit und in der Entwicklungszusammenarbeit seien die Kirchen und ihre sozialen Einrichtungen unverzichtbare Partner des Staates, so der Minister. Insgesamt seien Kirchen „Sozialort und Sinnstifter, sie geben einen Rahmen für Wahrheitssuche und Wertevermittlung“. Damit schafften sie Zuversicht und Zusammenhalt in der Gesellschaft. Liminski appellierte, Kirchen müssten „vernehmbar und erkennbar sein, laut und deutlich“.

Weitere Worte zur Begrüßung hielten im Betheler Assapheum die Regierungspräsidentin aus Detmold, Anna-Katharina Bölling, und Bielefelds Oberbürgermeister Pit Claussen.  Beide betonten ebenfalls die Bedeutung der Kirche für das Gemeinwesen. „Präsentieren Sie sich so, wie Sie sind: mit ihrer Lebendigkeit und Ihrer Vielfalt“, sprach Regierungspräsidentin Bölling den Synodalen zu. Oberbürgermeister Claussen, der seine Stadt Bielefeld stolz als „Hauptstadt der Diakonie“ bezeichnete, sagte kirchlichen und diakonischen Einrichtungen städtische Solidarität auch in Zeiten wirtschaftlicher Herausforderungen zu. Und er warb bei der Synode um Unterstützung für die Forderung des Deutschen Städtetages, Geflüchteten eine Arbeitserlaubnis zu erteilen. Diese sei auf Bundes- und Landesebene bislang ignoriert worden.

Die Grüße aus nordrhein-westfälischen Schwesterkirchen überbrachten Michael Kappes, Leiter der Fachstelle für Theologische Grundfragen und Ökumene im Bistum Münster, und Oberkirchenrätin Henrike Tetz. Sie war als Vertreterin der Evangelischen Kirche im Rheinland angereist und hob das gute Miteinander der Schwesternkirchen in Themen wie dem konfessionell-kooperativen Religionsunterricht, der Kinderbetreuung oder der Jugendarbeit hervor. Es sei für beide Kirchen wichtig, einander zur Seite zu stehen, sagte Henrike Tetz, auch wenn man nicht immer in allen Fragen übereinstimme.

Die Synodentagung der Evangelischen Kirche von Westfalen findet noch bis zum Mittwoch, 24. Mai, in Bielefeld statt.

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AktuellesLandessynode 2023Medien
news-2518Sat, 20 May 2023 10:55:00 +0200Ökumenische Konsultation im Vorfeld der Landessynode zeigt Perspektivenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kirchen-in-europa-koennen-demokratie-staerken/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=2318d3cc21f54ed7dbddafbf7af355ffDie Kirchen in Europa können Beitrage zum Frieden leisten und zur Stärkung der Demokratie beitragen. Darin waren sich die Teilnehmenden der Ökumenischen Konsultation im Vorfeld der Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen einig. Bei dem Treffen zum Thema „Wie geht Frieden“ in Bielefeld-Bethel mit ökumenischen Gästen aus der Schweiz, Italien und Ungarn wurde auf die jahrhundertelangen Erfahrungen mit Streit und Pluralität verwiesen. Deutlich wurde dabei auch: Es gibt keinen Frieden ohne Versöhnung.

Im Mittelpunkt des Austausches standen Fragen zur Flüchtlingshilfe in Italien und die Folgen des russischen Krieges in der Ukraine. Gesprächspartner waren Marta Bernardini, Leiterin des Flüchtlings- und Einwanderungsprogramms Mediterranean Hope des Bundes der Evangelischen Kirchen in Italien (FCEI) und Bischof Zoltán Balog von der Reformierten Kirche in Ungarn – beide sprechen auch ein Grußwort auf der Landessynode. Ökumenisches Engagement für den Frieden in den vergangenen fünf Jahrzehnten skizzierte Pfarrerin Rita Famos, Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz. Sie ist zudem Ratsmitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE).

„Wir können uns in politische Debatten aktiv einbringen“, betonte Akademiedirektor Christoph Picker aus Rheinland-Pfalz in seinem Impulsvortrag. Zum Auftakt schilderte er den Prozess eines evangelischen Impulspapieres zur „Zukunft der Demokratie in Rheinland-Pfalz“ (2020), und hob die Debattenkultur im Protestantismus hervor: „Wir halten Differenzen aus.“ Zugleich benannte Picker aber die Problemfelder: „Es fehlt an Mitteln der Umsetzung“, denn es werde an anderer Stelle entschieden und gehandelt.

Der rheinland-pfälzische Akademiedirektor warb für konstruktive Formen politischer Mitwirkung sowie dafür, frühzeitig Agenten und Agenturen der Umsetzungen einzubinden. Innerhalb des kirchlichen Bereichs sollte sich die Diakonie zu einer echten Gemeinwesen-Diakonie entwickeln können mit mehr Bezug zu Kirchengemeinden und Nachbarschaften. Die kirchlichen Beauftragten bei den Regierungen sollten stärker eingebunden werden. Denkbar sei eine Crew, die mehr ist als ein Team und mit unterschiedlichen Kompetenzen sowie aufeinander abgestimmten Zuständigkeiten agiert.

Die Aufnahme von Flüchtlingen - medial kein großes Thema derzeit, obwohl allein in Lampedusa täglich etwa 1.000 Menschen übers Mittelmeer ankommen - ist für Picker ein echtes Demokratiethema. „Ob und wie wir Flüchtlinge aufnehmen, aber auch wie wir über Flüchtlinge reden, hat Auswirkungen auf die Stabilität unserer Demokratien.“ Das sei auch eine Frage der Glaubwürdigkeit.

Für ihren unermüdlichen Einsatz als Koordinatorin von Mediterranean Hope bekam Marta Bernardini viel Anerkennung. Sie gewinne ihre Kraft immer wieder zu helfen aus jedem Lächeln eines geretteten Menschen. Es gebe allerdings auch traurige Ereignisse.

In einem der Workshops zu kirchlichen Perspektiven auf Demokratie und den Frieden wurde angesichts des anhaltenden Ukraine-Krieges davor gewarnt, beispielsweise die bestehenden Städtepartnerschaften zu Russland gänzlich abreißen zu lassen. Für die anstehende Versöhnungsarbeit dürfe der Dialog nicht enden.

Zu der Konsultation eingeladen hatte der Ökumene-Dezernent der westfälischen Kirche, Albrecht Philipps. Die Herzens- und Wissensbildung bezeichnete er als zentrale Aufgabe von Kirchen, um die Demokratie zu stärken und Frieden auch in Europa wieder zu schaffen.

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AktuellesÖkumene-PartnerschaftenMission und Ökumene
news-2514Wed, 17 May 2023 15:40:00 +0200Botschaft der Präses der EKvW zu Christi Himmelfahrthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/das-unheil-ist-nicht-alternativlos/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=5b84fae50a478cc6163acddf424b0b3dIn ihrer Botschaft zum diesjährigen Himmelfahrtstag (18. Mai 2023) ermutigt die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, dazu, auch gegen den Augenschein auf das radikal Andere zu hoffen, von dem die biblische Geschichte der Himmelfahrt erzählt. Die Botschaft im Wortlaut:

„Christi Himmelfahrt erzählt davon, dass die irdischen Verhältnisse nicht alles sind. Das Himmelreich beschreibt die radikale Alternative zu all der Ungerechtigkeit und dem Unfrieden, die auf der Erde herrschen: ein Reich, in dem Gott regiert. Und zwar ohne Gewalt, ganz anders als die Herrschenden der mächtigen Großreiche und Imperien.

Der Himmel ist unsere große, gewagte Hoffnung, die „nicht von dieser Welt“ ist – und gerade deshalb unsere Rettung. Sie kann, sie soll unter uns schon jetzt konkrete und reale Gestalt annehmen. Wir dürfen sie uns nicht austreiben lassen.

‚Imagine, there‘s no heaven?‘ Nein! Gerade in Zeiten, in denen das Unheil alternativlos scheint, ist es so wichtig, eine Vision vom radikal Anderen zu bewahren. Wir brauchen die ganz anderen Bilder von einer Welt, in der die Sanftmütigen das Erdreich besitzen, in der satt wird, wer nach Gerechtigkeit hungert, und in der Gott selbst alle Tränen trocknet.“

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AktuellesPräses
news-2515Wed, 17 May 2023 11:44:22 +0200NRW-Landeskirchen appellieren: Betroffene stärker in den Blick nehmenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/fluechtlingsschutz-nicht-untergraben/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=82f09d9d871464604498c609d795ba42Unter dem Titel „Keine Kompromisse auf Kosten des Flüchtlingsschutzes“ unterstützen die Evangelische Kirche im Rheinland, die Evangelische Kirche von Westfalen und die Lippische Landeskirche einen Appell an die Bundesregierung zur geplanten Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS).

Zusammen mit mehr als 50 zivilgesellschaftlichen und kirchlichen Organisationen zeigen sich die drei Landeskirchen in Nordrhein-Westfalen enttäuscht über die Ende April 2023 öffentlich gewordene deutsche Position der Bundesregierung zur geplanten Reform in der EU.

Die aktuellen Vorschläge rüttelten nicht nur an den Grundfesten des Rechtsstaates, sondern würden auch bereits existierende Probleme des europäischen Asylsystems noch verschärfen. Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen: „Europa versteht sich selbst als Hort grundlegender Menschen- und Freiheitsrechte und versagt zugleich schändlich darin, sie verlässlich und großzügig denen zu gewähren, die sie am nötigsten brauchen. Wer wir sind und was uns die Werte wert sind, zeigen wir auch und gerade am Umgang mit Geflüchteten."

Konkret kritisiert werden zum einen die angedachten Grenzverfahren an den EU-Außengrenzen. Sie ließen erwarten, dass sich die humanitären Missstände an den EU-Außengrenzen noch verschärfen und der Flüchtlingsschutz durch absehbare Verfahrensmängel weiter untergraben werde. Voraussichtlich werde es zu vielen Inhaftierungen von Schutzsuchenden an den Außengrenzen kommen. „Wir sehen schon heute, wie Menschen in gefängnisartigen Einrichtungen gehalten werden und ein menschenrechtswidriges Asylverfahren durchlaufen ohne Perspektive und Chance auf einen Aufenthalt“, berichtet Dr. Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Er war vor einem Jahr in Griechenland auf der Insel Kos und besuchte dort auch das Hot-Spot Lager Pyli.

Neben den Grenzverfahren kritisieren die drei Landeskirchen und die unterzeichnenden Organisationen in der Erklärung auch die geplante Ausweitung des Konzepts der „sicheren Drittstaaten“. Setze sich ein solcher Vorschlag durch, könnten Schutzsuchende ohne Prüfung ihrer Fluchtgründe in ein außereuropäisches Land abgeschoben werden, in dem sie möglicherweise nicht sicher seien. Voraussichtlich werde dies auch die Gefahr von völkerrechtswidrigen Kettenabschiebungen in Herkunftsländer wie Syrien oder Afghanistan massiv erhöhen.

Schließlich sprechen sich die unterzeichnenden Organisationen gegen eine Weiterführung des derzeitigen Dublin-Systems aus. Stattdessen sollten neben den Bedürfnissen der Mitgliedsstaaten auch die der Betroffenen stärker in den Blick genommen werden. Gerade die derzeitigen Regelungen und die dahinterstehende anhaltende Solidaritätskrise innerhalb der EU führten dazu, dass Mitgliedsstaaten immer mehr versuchten, die Verantwortung an Außengrenzstaaten und an Nicht-EU-Länder auszulagern. 

„Wir setzen uns ein für eine solidarische Aufnahme von Geflüchteten in allen Mitgliedsstaaten der EU“, sagt Dietmar Arends, Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche. „Als Kirche wollen wir gerne unseren Teil dazu beitragen, auch im Dialog und in Zusammenarbeit mit unseren Partnerkirchen in Europa.“

Der Appell aller beteiligten Organisationen im Wortlaut

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AktuellesGemeindenMedien
news-2511Tue, 16 May 2023 12:49:00 +0200Höchstes Kirchengremium trifft sich vier Tage lang im Betheler Assapheumhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/westfaelische-landessynode-tagt-in-bielefeld-1/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7784b0f2ed6cee6328d0648ef6de5387MedienInfo 17/2023

Zu ihrer diesjährigen Frühjahrstagung kommt die Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) vom 21. – 24. Mai in Bielefeld zusammen. Die 191 Delegierten aus allen 26 Kirchenkreisen Westfalens erörtern dabei unterschiedliche Themen, die für das kirchliche Leben in der Landeskirche von Bedeutung sind. Ort der Synodentagung ist das Assapheum, das Tagungszentrum in Bethel.

Zentraler Punkt zu Beginn der Frühjahrstagung wird der ausführliche Bericht der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen sein. Darin wird Präses Annette Kurschus eine große Bandbreite von Themen erörtern, von der Verantwortung für Klimaschutz und Nachhaltigkeit bis hin zu Chancen und Risiken kirchlicher Arbeit in der Zukunft. Auf dem Programm der Tagung stehen zudem Tagesordnungspunkte aus den Bereichen Wirtschaft und Kirchenrecht, Berichte aus dem Diakonischen Werk sowie der Vereinten Evangelischen Mission, ein neu erstellter Ehrenamtsbericht und diverse Anträge, die von einzelnen Kirchenkreisen eingebracht wurden.

Die Landessynode ist das oberste Entscheidungsgremium der Evangelischen Kirche von Westfalen. Ihr gehören 191 Mitglieder an. Neben den von den 26 Kirchenkreisen der Landeskirche entsandten Synodalen zählen dazu auch Vertreterinnen und Vertreter von evangelisch-theologischen Fakultäten. 164 Mitglieder der Synode sind stimmberechtig, hinzu kommen Mitglieder mit beratender Funktion aus Dezernaten, Diensten und Einrichtungen der Landeskirche.

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Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen
Beginn: Sonntag, 21. Mai 2023
16.30 Uhr – Eröffnungsgottesdienst, Zionskirche, Bielefeld-Bethel
Tagungsort: Assapheum, Bethel
Ende der Tagung: Mittwoch, 24. Mai 2023
Abschluss-Pressekonferenz: Mittwoch, 24. Mai, 13.15 Uhr, Archiv, Bethelplatz 2
 

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AktuellesLandessynode 2023Medien
news-2513Mon, 15 May 2023 12:39:55 +0200Präses Annette Kurschus begrüßte die Delegation des Bistums Münsterhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gelebte-oekumene-in-westfalen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7f7b747fe53dbb0d07ec397f589246b7Wie wichtig der Austausch über Konfessions- und Religionsgrenzen hinaus ist, stellten die Delegierten des Bistums Münster bei ihrem Besuch im Landeskirchenamt mit Zustimmung der evangelischen Kolleg*innen zum wiederholten Male fest.

Die beiden christlichen Kirchen eint der Glauben, aber darüber hinaus auch die Aufgabe, Transformationsprozesse anzuschieben, die aufgrund von strukturellen Herausforderungen unumgänglich sind.  

Nach einer Andacht der westfälischen Präses Annette Kurschus stiegen die katholischen Gäste und ihre Gastgeber*innen direkt in die Diskussion ein. Auf der Agenda des alljährlichen Treffens standen neben dem Erfahrungsaustausch zu aktuellen Themen im Bistum Münster sowie in der Evangelischen Kirche von Westfalen auch gesamtgesellschaftliche Diskurse wie die Staatsleistungen, der Synodale Weg und der Klimaschutz.  

Bei einem gemeinsamen Mittagessen und der Möglichkeit zum persönlichen Austausch klang das jährliche Treffen in bereichernder Runde aus. 

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AktuellesMission und Ökumene
news-2512Thu, 11 May 2023 20:52:33 +0200Deutsche Kirchen und VEM helfen Flutopfern mit 85.000 Eurohttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/soforthilfe-fuer-vem-kirchen-in-ruanda-und-dr-kongo/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=81c3e5d94f743a7a180ae7a1608309a9Mit einer Soforthilfe von insgesamt 90.000 Euro unterstützt die Gemeinschaft der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) die drei Evangelischen Kirchen „Église Anglicane du Rwanda“ (EAR), „Église Presbyterienne du Rwanda“ (EPR) und „Communauté Baptiste au Centre de l'Afrique“ (CBCA) vor Ort bei der Bewältigung der Folgen der Flutkatastrophe in Ostafrika. 

Mehrere Landeskirchen, neben der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) auch die Evangelische Kirche im Rheinland (EKiR) und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), haben als VEM-Mitglieder sofortige finanzielle Unterstützung zugesagt, damit die Gemeinschaft schnell handeln konnte.

Überschwemmungen nach heftigen Regenfällen

Heftiger Starkregen traf den Westen Ruandas in der Nacht auf den 3. Mai. Nach Westen weiterziehend, erreichte das Unwetter in der Nacht auf den 4. Mai die Region Süd-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo. In beiden Regionen traten zahlreiche Flüsse über die Ufer, in der DR Kongo kam es zu Erdrutschen. In den betroffenen Gebieten wurden Hunderte von Häusern überflutet und ließen ihre Bewohner obdachlos zurück. Vieh, Hausrat und Transportmittel wurden weggeschwemmt, ebenso wie Ernten und ganze 
Bauernhöfe. 

Nach vorläufigen Angaben wurden in den überfluteten Gebieten mehr als 500 Häuser allein im Bereich der CBCA beschädigt, tausende Menschen mussten in Notunterkünften in Sicherheit gebracht werden. Bislang wurden von der EAR und der EPR 130 Tote gemeldet. Die CBCA geht für ihren Bereich von 276 Toten aus. Bei den Überflutungen wurden 98 Personen schwer verwundet und mussten in umliegende Krankenhäuser gebracht werden, von ihnen verstarben bereits 67.

Die Kirchen vor Ort leisten Soforthilfe

Die EAR, die EPR und die CBCA, die zur internationalen VEM-Gemeinschaft gehören, stehen im Kontakt mit ihren betroffenen Gemeinden und sind sowohl über soziale Medien als auch mit eigenem Personal vor Ort gut vernetzt. Sie haben mit der Versorgung der Betroffenen und der Errichtung von Notunterkünften bereits begonnen. Darüber hinaus bitten sie um schnelle finanzielle Unterstützung, um die dringend benötigte Hilfe für die Flutopfer in Ruanda und in der DR Kongo sicherzustellen.

Die Hilfsmaßnahmen umfassen den Kauf und die Verteilung von Lebensmitteln, Kleidung, Decken, Matten und Moskitonetzen, um so die Grundbedürfnisse der betroffenen Familien in den Notunterkünften zu decken. Des Weiteren stellen die Kirchen Hygienepakete für Frauen und Mädchen zur Verfügung und organisieren die psychosoziale Begleitung der betroffenen Menschen.

Die Nothilfe der EAR, der EPR und der CBCA kann unterstützt werden mit einer Online-Spende oder mit einer Überweisung an die:

Vereinte Evangelische Mission (KD-Bank eG)
IBAN DE45 3506 0190 0009 0909 08
Stichwort: Überflutungen in Ruanda und der DR Kongo

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AktuellesÖkumene-PartnerschaftenMission und Ökumene
news-2510Wed, 10 May 2023 12:23:52 +0200Visitation der Landeskirche im Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid geht zu Endehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/das-credo-des-einfach-machens/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a4baaed250d1c7b895bad209f9c2a40aMedienInfo 16/2023

Vier Tage lang waren Mitglieder der Kirchenleitung und Fachleute der Evangelischen Kirche von Westfalen im Evangelischen Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid zu Gast.

Im Rahmen einer landeskirchlichen Visitation besuchten sie kirchliche Orte, führten zahlreiche Gespräche in Gremien und Gruppen und verschafften sich auf diese Weise einen Eindruck vom kirchlichen Leben in der Region. Rund 50 Einzelveranstaltungen standen auf dem Programm des Visitationsteams, die sie in jeweils kleinen Fachgruppen wahrnahmen. Auch Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Stadtgesellschaft waren Teil des Besuchsprogramms.

Zum Ende der Visitation berichtete die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, die die Delegation leitete, zusammen mit dem Superintendenten des Kirchenkreises, Heiner Montanus, über die vielfältigen Eindrücke der vergangenen Tage. Im Fokus der 16 Visitatorinnen und Visitatoren waren Themen wie Jugendarbeit, Seelsorge, Diakonie oder Gesellschaftliche Verantwortung, aber auch kirchliche Verwaltung, Kommunikations- und Strukturfragen.

So standen Besuche in Arbeitsfeldern wie dem Projekt ‚Mila‘, einem Angebot zur beruflichen Integration für Frauen mit Migrationserfahrung, auf dem Programm, genau wie in der Arenakapelle auf Schalke, in der Menschen unmittelbar neben dem Zugang zum Stadionrasen ein Angebot zu Innehalten und Stille und nicht selten einen niederschwelligen Zugang zum Glauben finden. Beide Projekte beeindruckten die Gäste ebenso wie Besuche im Kinderprojekt ‚La Palma‘, in der Jugend-Wohnzimmerkirche ‚Livingroom‘ oder in der Jugend- und Freizeitstätte Gahlen. Und auch die würdevolle Handhabung der Bestattungen von ‚Unbedacht Verstorbenen‘ auf dem Westfriedhof oder die Auseinandersetzung mit Polizei- und Notfallseelsorge auf der Hauptwache der Feuerwehr Gelsenkirchen hinterließen nachhaltigen Eindruck.

In allen Gesprächen und an allen Orten, die das Visitationsteam besuchte, trafen die landeskirchlichen Gäste auf großes Engagement der jeweiligen haupt- wie ehrenamtlichen Akteurinnen und Akteure. Trotz belastender gesellschaftlicher Vorzeichen im Sozialraum der Städte Gelsenkirchen und Wattenscheid beeindruckte die Visitatorinnen und Visitatoren die positive Einstellung, mit der die Menschen im Kirchenkreis die Herausforderungen annehmen. Gemeinsam mit Partnern aus Politik und Stadtgesellschaft stehen die Dienste und Gemeinden des Kirchenkreises an der Seite der Menschen in der Region, auch wenn sich die Zukunftsaussichten oft nicht klar skizzieren lassen, und werden auf unterschiedliche Weise kreativ aktiv. „Das Credo des Einfach Machens“ formulierte einer der Gesprächspartner während der Visitation, das der Gruppe um Präses Annette Kurschus nachhaltig in Erinnerung bleibt.

Die landeskirchliche Visitation, bei der alle 26 Kirchenkreise der Evangelischen Kirche von Westfalen turnusmäßig im Wechsel besucht werden, war in Gelsenkirchen und Wattenscheid intensiv geplant worden. Die Präses bedankte sich für die große Gastfreundschaft und die exakte Vorbereitung der vielen unterschiedliche Ortstermine. Von Anfang an habe sich die Visitationsgruppe aufs Herzlichste willkommen gefühlt, sagte die Präses. Beide Seiten – Vertreterinnen und Vertreter von Landeskirche wie vom Kirchenkreis – hätten den gegenseitigen Austausch intensiv genutzt und gingen bereichert aus den gemeinsamen Tagen hervor. Sie alle, da zeigten sich Präses und Superintendent überzeugt, würden für ihre künftige Arbeit fruchtbare Impulse mitnehmen.

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AktuellesGemeindenMedien
news-2509Wed, 10 May 2023 09:25:40 +0200Spannende Einblicke in geschlechtersensible Kommunikationhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/nicht-nur-mitmeinen-sondern-mitsagen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=66666da96ea9fea73a09a3ea5cf2d063Der Synodenbeschluss der EKvW zur „Geschlechtlichen Vielfalt“ ist bald ein Jahr alt. Darin heißt es: „Wir wollen Menschen in ihrer sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt bewusster wahrnehmen und wertschätzen.“ Wie das in der alltäglichen Kommunikation gehen kann, dazu bekamen Mitarbeitende des Landeskirchenamtes jetzt an einem Fachtag praktische Einblicke.

Die erste Erkenntnis: Geschlechtersensible Kommunikation ist der Evangelischen Kirche schon viel länger ein Anliegen. Erstmals 1994 wurde festgehalten, dass das generische Maskulinum in der dienstlichen Kommunikation nicht mehr ausreichend ist, um eine sensible Ansprache von Mitarbeitenden oder Außenstehenden zu gewährleisten.

Zweite Erkenntnis: Es braucht die persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema, um zu verstehen, an welchen Stellen ein Innehalten und ein zweiter Blick auf die eigene Art zu kommunizieren lohnen. Dabei geht es den Referentinnen, der EKvW-Gleichstellungsbeauftragten Nicole Richter und Kerstin Schachtsiek von der evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Bielefeld, darum, die verschiedenen Möglichkeiten der geschlechtersensiblen Kommunikation aufzuzeigen. Gemeinsam erarbeiteten die Teilnehmenden Ideen, wie die interne und externe Kommunikation verbessert und für alle Geschlechter sensibler werden kann.

Anhand von Leitfäden und Checklisten, die die Teilnehmenden an die Hand bekamen, lässt sich immer wieder prüfen, ob neben Männern und Frauen auch Menschen angesprochen werden, die sich in der binären Geschlechterzuordnung nicht wiederfinden. Letztlich gehe es darum, eine eigene Haltung zum Thema zu entwickeln und dann immer sicherer im Umgang mit geschlechtersensibler Kommunikation zu werden.

Wie wichtig das für Betroffene ist, verdeutlichte u.a. ein Video-Interview der Fachstelle Gender und Diversität NRW. Von ihrer Intersexualität (körperliche Geschlechtsmerkmale, die nicht eindeutig als männlich oder weiblich eingeordnet werden können) erfuhr Lisa erst mit 14 Jahren. Ihre Eltern wussten von Ärzt*innen bereits früher Bescheid, bekamen aber den Rat, Lisa nichts zu sagen, „um meiner Entwicklung als Frau nicht zu schaden“. Sie hatte oft das Gefühl, auf eine medizinische Diagnose reduziert zu werden. Als Teil ihrer Identität habe ihre Einzigartigkeit damals keiner begriffen. Im Rückblick wünscht sie sich, dass sie schon früher Menschen um sich gehabt hätte, die Bescheid gewusst hätten, die informiert gewesen wären und denen sie sich hätte anvertrauen können. Ihr, aber auch den Menschen um sie herum hätten damals – Stichwort Kommunikation – vielfach die Worte gefehlt.

Tipps für eine geschlechtersensible Sprache, die auch Menschen wie Lisa gerecht wird, finden Mitarbeitende der EKvW zum Beispiel in dem EKD-Leitfaden „Sie ist unser bester Mann“ – Wirklich?

Ein empfehlenswertes E-Learning-Programm zu Basisthemen im Bereich Inter* und Trans* kann kostenfrei unter folgendem Link absolviert werden: #BIT* Basics Inter* und Trans* – FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW (gender-nrw.de)

Der nächste Fachtag zur geschlechtersensiblen Kommunikation findet am 15. September 2023 von 10 bis 13 Uhr in Bielefeld statt. Die Anmeldung ist per Mail möglich.

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Aktuellesgleichstellung
news-2508Wed, 10 May 2023 08:15:08 +0200Austausch mit Bürgermeister*innen im Rahmen der Visitation in Gelsenkirchen und Wattenscheidhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/verlaessliche-partner-in-schwierigem-umfeld/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=adfeeed04085d2ad7a4a4bed1bf6ffceBürgermeister- und Pfarramt haben vieles gemein. In beiden wirken ‚Kümmerer und Kümmerinnen‘, wenn Belastungen und Schwierigkeiten die Menschen im Umfeld drücken. Und wie Gemeinde- und Stadtvertretung brauchen auch Kirchengemeinden ein Gesicht, das die Menschen zuordnen können.

Darin waren sich die Teilnehmer*innen des Gesprächs, zu dem die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, und ihr Visitationsteam eingeladen hatten, einig.

Zu Gast beim intensiven, eineinhalbstündigen Austausch waren die Oberbürgermeisterin der Stadt Gelsenkirchen, Karin Welge, Gelsenkirchens erste Bürgermeisterin Martina Rudowitz, der zweite Bürgermeister Werner Wöll und der Bezirksbürgermeister von Wattenscheid, Hans-Peter Herzog. Als Vertreter des Kirchenkreises nahm Superintendent Heiner Montanus an dem Gespräch teil.

Ziel des Austauschs im Rahmen der landeskirchlichen Visitation war es, gegenseitiges Verständnis und Erwartungen von Kirche und Politik in den beteiligten Städten deutlich werden zu lassen. Welche Kooperationen und Vernetzungen gibt es vor Ort? Welche wären darüber hinaus wünschenswert und zielführend für die Städte und ihre Menschen?

Dass in Gelsenkirchen ein gutes Miteinander und gemeinsames Agieren von Evangelischer Kirche und Stadt guter Brauch ist, brachte Oberbürgermeisterin Karin Welge deutlich zum Ausdruck. Über viele Jahrzehnte stelle die Evangelische Kirche in der Stadt einen verlässlichen Partner dar, so die Politikerin. Beide Institutionen beschrieben es als Gefahr für die Stadtgesellschaft, wenn sich Menschen aus dem Stadtbild zurückzögen. Probleme für städtische Handel und Wirtschaft, aber auch die Aufgabe von städtischen wie kirchlichen Einrichtungen trügen dazu bei. Welge wie auch ihre Bürgermeister-Kolleg*innen Martina Rudowitz, Werner Wöll und Hans-Peter Herzog appellierten an die Evangelische Kirche im Kirchenkreis, wenn irgend wirtschaftlich möglich funktionierende Strukturen, etwa in der Stadtteil- oder Jugendarbeit, zu erhalten. Gerade in Zeiten struktureller Veränderungen an vielen gesellschaftlichen Stellen könne das den Menschen Halt und soziale Perspektive bieten.

Als Beispiel für die Übernahme wichtiger Funktionen nannten die Bürgermeister*innen das Engagement für den Interreligiösen Dialog. Die Kirche moderiere an dieser Stelle segensreich und übernehme gesamtstädtische Funktionen. OB Welge und Superintendent Heiner Montanus beschrieben zudem eine fruchtbringende Kooperation beim Betrieb und Ausbau von Kindertagesstätten. Auch hier setze die Stadt zunehmend auf das Engagement der Evangelischen Kirche, um den Erfordernissen nach einer ausreichenden Zahl an Plätzen für Kinder nachzukommen. Religiöse Grundlagen und Wertevermittlung könne zudem vor allem in frühkindlichen Zusammenhängen gelegt werden und mache daher den Einsatz in diesem Bereich umso wertvoller, betonte der Superintendent.

Kirchen- und Stadtvertreter*innen waren sich einig, dass es gemeinsamer Kreativität bedürfe, um die Herausforderungen im Zusammenleben der Städte anzunehmen. Aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen wie Inflation und Teuerungsrate in Verbindung mit hoher Arbeitslosigkeit und zunehmender Bildungsferne treffen Gemeinwesen wie Gelsenkirchen und Wattenscheid in besonderem Maße. Beide zählen zu den strukturärmsten Kommunen des Landes und weisen eine Arbeitslosenquote von ca. 15 Prozent auf. Das Risiko für Kinder, in Armut zu leben, beträgt in Gelsenkirchen dem Vernehmen nach derzeit rund 42 Prozent. Gleichwohl einen die Verantwortlichen der Elan und die Zuversicht, sich für die Menschen in ihrem Umfeld einzusetzen und immer neue Ideen zu entwickeln.

Das Treffen mit den Bürgermeister*innen fand statt im Rahmen der Visitation, zu der Präses Annette Kurschus, weitere Mitglieder der Kirchenleitung und Expert*innen der Evangelischen Kirche von Westfalen den Evangelischen Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid vier Tage lang besuchen. In rund 50 Einzelveranstaltungen informieren sie sich dabei über Themen aus Bereichen wie Seelsorge, Jugendarbeit, Diakonie oder Gesellschaftliche Verantwortung, aber auch kirchliche Verwaltung, Kommunikations- und Strukturfragen. Auch der Austausch mit Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft und Stadtgesellschaft ist Teil der Visitation.

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AktuellesGemeinden
news-2505Tue, 09 May 2023 16:00:00 +0200Jochen Kaiser tritt seinen Dienst anhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/neuer-rektor-der-hochschule-fuer-kirchenmusik-1/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=ff9f6cd34a44cc0b60b704ac5cd2801dDie Hochschule für Kirchenmusik mit Standorten in Herford und Witten hat nach 30-monatiger Vakanz einen neuen Rektor. Prof. Dr. Jochen Kaiser nahm zum 1. Mai seine Arbeit für die Hochschule auf.

Das Motto seiner Bewerbungsvorstellung, „Aus zwei wird eins“ sei für ihn Programm von Anfang an, so Kaiser. „Wir sind eine Hochschule für Kirchenmusik und bilden professionelle Musiker:innen aus, die verschiedene musikalische Stile authentisch erklingen lassen. Deshalb bin ich an beiden Standorten der Hochschule präsent, lerne die Dozierenden und Studierenden sowie die jeweiligen Kulturen kennen. Immer wieder schlage ich Brücken zwischen Herford und Witten. Ab sofort entwickeln wir eine gemeinsame Vision für Bochum, denn wir sind gemeinsam unterwegs, Kirchenmusik und Kirchenmusikausbildung neu und zukunftsfähig zu denken. Mit der neuen Hochschule denken wir nicht nur, sondern werden bald auch zu bauen beginnen.“

Ein konkretes Projekt, das Kaiser derzeit im Blick hat, ist der Informationsstand der Hochschule auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) beim Zentrum für Kirchenmusik. Das Motto dort: „Musik mit Botschaft.“ Auf dem Kirchentag will die Hochschule mit Interessierten ins Gespräch über Kirchenmusik und Kirchenmusikausbildung kommen. Kaiser: „Wir werben dafür, jetzt in Herford oder Witten ein Kirchenmusikstudium zu beginnen, denn Kirchenmusik verkündigt eine frohe Botschaft, die die zukünftige Kirche insgesamt prägen wird.“

Die beiden Prorektoren der Hochschule, Prof. Hartmut Naumann (Witten) und Prof. Ulrich Hirtzbruch (Herford) freuen sich nach der langen Vakanzzeit auf die Zusammenarbeit mit Jochen Kaiser. Hartmut Naumann: „Ich wünsche mir von unserem neuen Rektor ein kollegiales Miteinander auf dem Weg zu einer gemeinsamen Hochschule. Unsere Stärke ist die Vielfalt. Dazu herzlich willkommen, lieber Herr Kaiser!“ Ulrich Hirtzbruch: „Ich wünsche Ihnen als Rektor und uns als Hochschule, dass es gelingt, die an beiden Hochschulstandorten vorhandenen Teams zu einer vitalen Einheit zusammenzuführen und damit den Aufbruch in eine gemeinsame Zukunft zu gestalten.“

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Aktuelles
news-2507Tue, 09 May 2023 15:18:58 +0200Visitationsteam besuchte die Arenakapelle auf Schalkehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/du-bist-willkommen-egal-wo-du-wechkommst/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7517c1aaae8088899a1e3d1b7bf7d452Im Rahmen der landeskirchlichen Visitation des Evangelischen Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid besuchte eines der Visitationsteams die Arenakapelle auf Schalke. Zum Gespräch empfangen wurden die Gäste von ‚Schalkepfarrer‘ Ernst-Martin Barth.

Schon die Atmosphäre beeindruckte die Besucher. Hier der karge nüchterne Raum mit einem Stuhlkreis für das Gespräch, gegenüber der ‚Spielertunnel‘, hin zum legendären Grün.

Die Arenakapelle auf Schalke ist ein einzigartiges ökumenisches Projekt, das vom Verein FC Schalke 04 initiiert und vom Künstler Alexander Jokisch gestaltet wurde. Die Kapelle liegt im Herzen der Arena und ist bewusst als Gegenpol zum ‚Kampf der Körper‘ auf dem Spielfeld zu verstehen. Man betritt die kleine Kapelle durch ein geteiltes Kreuz. Hell und puristisch gestaltet, bietet sie Raum für die Seele und lädt Menschen unterschiedlicher Herkunft dazu ein, sich zu besinnen und zur Ruhe zu kommen -vom Fan bis zum Fußballprofi.

Der Verein FC Schalke 04 ist für viele Menschen in Gelsenkirchen und Umgebung von enormer Bedeutung. Er bietet ihnen eine außergewöhnliche Identifikationsmöglichkeit in einer besonders strukturschwachen Region. Die Fans haben eine tiefe Bindung zu ihrem Fußballclub, die Arena ist, wie viele es nennen, ihr ‚zweites Wohnzimmer‘. Die Kapelle auf Schalke bietet darin einen besonderen Ort für Menschen, die sonst wenig Kontakt zur Kirche haben. Das Thema ‚Fußball und Verein‘ wird hier zum Kontaktpunkt für das Thema ‚Glaube‘.

Pfarrer Ernst-Martin Barth versteht sich als Seelsorger für alle, die mit dem Verein oder der Arena in Berührung kommen. „Jeder ist willkommen, egal, wo du wech kommst“, lautet das niederschwellige Motto. Der Raum der Kapelle ist über eine Glastür direkt mit der Arena verbunden und ermöglicht den Fans, einen Moment der Stille und Besinnung inmitten des Trubels zu erleben.

Die Kapelle auf Schalke wird sehr häufig von Fans des Vereins für Taufen, Konfirmationen und Trauungen genutzt. Es könnten noch viel mehr Anfragen angenommen werden, berichtet Pfarrer Barth, aber das übersteige die terminlichen Möglichkeiten. Und das ist auf katholischer wie auf evangelischer Seite so, denn die Stadionkapelle wird in ökumenischer Gemeinschaft genutzt.

Pfarrer Michael Grimm von der evangelischen Epiphanias-Kirchengemeinde in Gelsenkirchen beschreibt einen Besuch der Kapelle mit seinen Konfirmandinnen und Konfirmanden als festen Bestandteil seines Programms. Und auch der ehemalige Gymnasiallehrer Martin Betz bietet heute noch Führungen durchs Stadion und zur Kapelle an. „Man bleibt halt mit dem Herzen dabei“, so Betz.

‚Mit Gott auf Schalke‘ ist der Name eines Vereins im Umfeld des Proficlubs. Sein Vorsitzender Ralf Mauelshagen, feiert mit den Fans stets ökumenische Derbygottesdienste, wenn Schalke 04 auf den benachbarten Erz-Rivalen Borussia Dortmund trifft. Diese Gottesdienste, so berichtet er, werden auch von Borussiafans rege besucht werden. Glaube verbindet und überwindet Grenzen. Und sogar eine Schalke-Bibel gibt es hier, bereits in der 2. Auflage.

Die Arenakapelle auf Schalke präsentierte sich den Visitatoren als ein Ort, an dem sich Fußball und Glaube auf einzigartige Weise treffen. „Man ist als Kirche dort sehr nah am Menschen“, sagt Pfarrer Barth. Die Arenakapelle stehe für Offenheit, Toleranz und Gemeinschaft und lade alle dazu ein, einen Moment der Stille und Besinnung zu erleben.

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AktuellesGemeindenMitarbeitendeGemeindeberatung
news-2506Tue, 09 May 2023 11:41:24 +0200Dritter Standort des Bildungsinstituts für Pflegeberufe in Warburghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/frauenhilfe-westfalen-baut-ausbildung-von-pflegekraeften-aus/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=d7cfc966b315d2675ba08929d0eb46d5Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen baut die Ausbildung von Pflegekräften aus. Im kommenden Jahr solle das Bildungsinstitut für Pflegeberufe mit Pflegeschulen in Soest und Hamm einen dritten Standort in Warburg (Kreis Höxter) erhalten, kündigte die Leitende Pfarrerin der Frauenhilfe, Birgit Reiche, am Montag in Soest an.

An den bisherigen beiden Standorten bildet das Institut demnach jährlich bis zu 56 Pflegefachkräfte und bis zu 50 Pflegefachassistenzkräfte aus.

Die westfälische Frauenhilfe leiste ihr Mögliches, um einem Mangel an Pflegepersonal entgegenzuwirken, sagte Reiche anlässlich des Internationalen Tages der Pflege am kommenden Freitag. Der Verband betreibt zwei Alten- und Pflegeheime in Soest und eines in Warburg mit insgesamt 240 Bewohnerinnen und Bewohnern. In diesen Häusern beginnen den Angaben zufolge jährlich zehn Frauen und Männer ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft. Hinzu kommen sechs Personen für die einjährige Pflegefachassistenz-Ausbildung.

Als neuen Baustein biete das Bildungs-Institut für Pflegeberufe in diesem Jahr zudem eine Prüfung zur Pflegefachassistenz für Externe an, hieß es weiter. Langjährig in der Pflege erfahrene Mitarbeitende ohne formalen Berufsabschluss könnten auf diesem Weg offizielle Anerkennung erhalten, ohne die komplette Ausbildung absolvieren zu müssen.
epd-West tk nf
 

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Aktuelles
news-2504Tue, 09 May 2023 08:49:01 +0200Landeskirchliche Visitation beginnt in Gelsenkirchen und Wattenscheidhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/vielfalt-im-revier/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a364a0730346cd40abc55a26bd14dae5Mit einem festlichen Eröffnungsgottesdienst in der Wattenscheider Friedenskirche begann am Sonntagabend die landeskirchliche Visitation im Evangelischen Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid.

16 landeskirchliche Vertreterinnen und Vertreter - Mitglieder der Kirchenleitung, zwei Superintendenten/inn/en, sowie Fachleute aus landeskirchlichen Bezügen - sind vier Tage lang in dem Kirchenkreis zu Gast. Sie besuchen vielfältige Veranstaltungen, Gremien und Gruppen, machen sich ein Bild vom kirchlichen Leben in der Region und führen Gespräche mit Mitarbeitenden des Kirchenkreises vor Ort und Vertreter/innen der Stadtgesellschaft.

Die Predigt beim Eröffnungsgottesdienst hielt die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, die das Visitationsteam leitet. Mit beteiligt waren der Superintendent des gastgebenden Kirchenkreises Heiner Montanus, Mitglieder des Kreissynodalvorstands sowie eine Wattenscheider Kirchenband, der Posaunenchor Ückendorf und der Bläserkreis Wattenscheid, das Vokalensemble ‚Gevokal‘ und Kreiskantor Andreas Fröhling, die alle dem Gottesdienst einen musikalisch vielfältigen, hochwertigen Rahmen verliehen.

Annette Kurschus verwies in ihrer Predigt auf die Gelassenheit, mit der der Apostel Paulus die Suche der Menschen nach Gott quittiert, als er sich im für ihn unbekannten Athen umschaut. „Ich bin umhergegangen und habe eure Heiligtümer angesehen und fand einen Altar, auf dem stand geschrieben: Dem unbekannten Gott“, heißt es in der Apostelgeschichte (17,23). Zwar sage Paulus den Leuten sehr klar und deutlich, welchen Gott er liebe und lobe; wie er diesen Gott erfahre und ehre, so Kurschus: „Aber vor allem und zuerst kann Paulus erkennen und anerkennen: Auch die Menschen in dieser fremden Stadt wissen von Gott und um Gott. Mehr noch: Paulus geht davon aus, dass Gott um diese Menschen weiß. Dass sie umgeben sind von Gott, mit Gott verwandt.“

Wohl sei Gelsenkirchen nicht Athen, und auch nicht Wattenscheid, sagte die Präses mit Augenzwinkern. Aber so wie Paulus in Athen aufgetreten sei, wünsche sie sich auch ihre Kirche, Christen und Christinnen. „Als Menschen, die wissen, was sie glauben. Die wissen, was sie wollen. Die zu ihrem Glauben stehen und daraus kein Hehl machen. Als Männer und Frauen, die gegründet sind in ihrer Gewissheit. Und die trotzdem – oder vielmehr gerade deshalb – nicht mit dem Dünkel durch die Welt laufen, sie hätten die Wahrheit gepachtet.“

Kirche solle eine wache, nachdenkliche und neugierige Gemeinschaft sein, „die Gott nicht nur im Bekannten glaubt und erwartet“, sondern ihn auch dort ahne, wo es anders sei. „Irritierend anders bisweilen. Und beglückend anders hier und da.“

„Ankommen, sich umschauen, vertraut werden, sich wundern“, all das gehöre zu einer Visitation, sagte Annette Kurschus, „Sich umsehen und verstehen. Zuhören und teilnehmen. Staunen. Sich selbst und das Eigene in Frage stellen lassen. Und dann – wirklich erst dann, aber dann auch wirklich! – aufstehen und einstehen und, wenn es sein muss, widerstehen.“ Und letztlich: Gott wahrnehmen und für Gottes Wahrheit einstehen – und das nicht nur, wenn gerade Visitation ist.

Sie frage sich, so Kurschus, wo und wie das Besuchsteam auch in Gelsenkirchen und Wattenscheid den „unbekannten Gott“, finden werde, über dessen Altarinschrift Paulus bei seinem Besuch in der ihm unbekannten Stadt gesprochen habe. Und sie sei gespannt auf Menschen im Kirchenkreis, die wie Paulus „nicht verstecken, dass sie glauben und was sie glauben. Menschen, die davon reden. Und die jede Menge tun.“

Schon vor dem abendlichen Eröffnungsgottesdienst hatten Superintendent Heiner Montanus und der Kreissynodalvorstand das Visitationsteam in Empfang genommen. Auf einer Busfahrt, die sie zum Zechenturm am Gelsenkirchener Nordsternpark, zur historischen Bleckkirche und schließlich zum Gemeindezentrum an der Alten Kirche in Wattenscheid führte, brachten die Gastgeber ihren Gästen erste Informationen über den Kirchenkreis nahe und stimmten sie auf die Begegnungen der kommenden Tage ein. Die Visitation wird am Mittwoch mit einer Pressekonferenz von Präses und Superintendenten und einem anschließenden Schlussempfang im ‚Zoom Erlebniszentrum‘ am Gelsenkirchener Zoo zu Ende gehen.

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